Wie Pierre von der BTS zum Siegermuni wurde

Leonard kam als roter Muni der Rasse Swiss Fleckvieh am 22.12.2021 auf dem Hof von Heinz Schenk im Eggiwil zur Welt. Bereits rund einen Monat später wurde er in Schangnau eingebürgert und auf dem Hof von Susanne und Rudolf Stucki eingestallt. Am 4. August 2023 reiste Leonard an die Munitaufe des Schwingfest-Triple nach Burgdorf und kam, ehe er sich’s versah, als Pierre von der BTS zurück. Doch wie ist es überhaupt soweit gekommen? Ein Interview mit Susanne Stucki.

Susanne Stucki, wie kamen Sie zu Leonard / Pierre von der BTS?

«Mein Bruder hat ihn gezüchtet. Er fragte uns an, ob wir Interesse hätten, Leonard als Zuchtmuni zu uns auf den Betrieb zu nehmen und so holten wir ihn im Alter von ca. einem Monat zu unseren anderen Kälbern auf den Hof.»

Als er zu ihnen kam, hiess er noch Leonard ...

«Ja, mein Mann und ich nennen ihn auch nach der offiziellen Namensänderung durch die traditionelle Munitaufe tatsächlich immer noch Leonard. Unsere vier Kinder hingegen nennen ihn häufig Pierre. Das kam so: Pascal Berger, Stürmer bei den SCL Tigers, ist ja der Götti des Munis. Da kamen unsere Kinder eines Tages mit einer Autogrammkarte nach Hause, auf der Pascal «für Pierre» notiert hatte. Seither nennen ihn die Kinder oft so.»

Damit ein Muni am Schwingfest ruhig bleibt, muss man mit ihm trainieren. Wie oft tun Sie das?

«Es ist so: Normalerweise behalten wir unsere Stiere rund 1.5 Jahre, bis sie weiterziehen, damit wir keine Inzucht haben auf dem Betrieb. Weil Pierre jetzt schon über 2 Jahre alt und sein Nachfolger bereits auf dem Betrieb ist, haben wir für ihn eine Überwinterungsmöglichkeit in Eriswil bei einem Bekannten organisiert. Unser Bekannter wäscht ihn jeden Tag und fast täglich geht Pierre auf Reisen, um stierige Kühe zu besuchen. Er ist es also gewöhnt, herumgeführt zu werden. Anfang Mai wird er auf unseren Betrieb zurückkommen.»

Waren Sie vorher schon einmal Eigentümer eines Siegermunis?

«Nein, das ist eine Premiere für uns. Der Zufall wollte es, dass unser Muni im Frühling 2023 am Zuchtstiermarkt in seiner Kategorie den ersten Platz gewann. Deshalb fragte Fritz Aeberhard uns an, ob wir bereit wären, ihn als Siegermuni am Schwingfest zu präsentieren. Wir lehnten zuerst ab (aus Platz- und Nachzuchtgründen, wie oben erwähnt).  Aber weil mein Mann ein ehemaliger Schwinger ist und unser Junior ebenfalls schwingt, sind wir mit dem Sport eng verbunden und so haben wir dann doch zugesagt. Und jetzt freuen wir uns! Es ist etwas Einmaliges. Oder vielleicht ja auch nicht … (schmunzelt).»

Noch ein Wort über Ihren Hof?

«Unser Betrieb liegt auf 1‘085 Meter über Meer und umfasst rund 30 Hektar. Wir sind ein reiner Grünlandbetrieb, das heisst, wir betreiben keinen Ackerbau. Mit uns leben hier 25 Milchkühe, ein Stier und Jungvieh, insgesamt rund 50 Tiere. Seit 1996 produzieren wir Biomilch. Übrigens war Bundesrat Guy Parmelin mal zusammen mit der IG Anbindestall bei uns zu Besuch.»  

 

 

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PS: Sehen Sie sich Stuckis Hof an!

Susanne Stucki war zu bescheiden, um es erwähnt haben zu wollen, aber wir tun es jetzt trotzdem. Stuckis vermieten auch eine Ferienwohnung! Schauen Sie sich das Video mit Guy Parmelin an. Auch wenn Sie sich nicht für Anbindeställe und dergleichen interessieren, aber achten Sie auf den wunderschönen Hof … und diese Aussicht! Wenn Pierre auf dem Ahorn 75 in Schangnau so gut gedeiht, was denken Sie, wie erholt Sie dann erst aus den Ferien von dort zurückkehren werden?

 

Auf Stuckis Hof